Ein besonders schlimmes Jahr für Cochem war dann 1689, als die Truppen Ludwig XIV. Stadt und Burg eroberten und niederbrannten. Die Stadt erholte sich wieder, aber die Burg blieb zerstört. Es war ein »verrückter Städter«, der die Ruine 1866 kaufte und mit dem Wiederaufbau begann: Der Berliner Kommerzienrat Ravené. Heute heißt eine wichtige Cochemer Straße nach dem Burgenromantiker, damals haben sich die Winzer wahrscheinlich über ihn kaputtgelacht. 1877 war das Werk vollendet, die Burg diente der Familie Ravené als Sommersitz.
Heute gehört die Reichsburg der Stadt Cochem und sie ist nicht nur ein touristisches Symbol für die Stadt geworden, sondern für deutsche Burgenromantik schlechthin.
Das auch Ruinen ihren Reiz haben können, zeigen die Reste von Schloss Winneburg im Enderttal, das wie die Reichsburg 1689 zerstört wurde, aber keinen Liebhaber fand, der es wieder aufbaute.
Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Cochemer Altstadt zerstört, aber inzwischen sind die Wunden durch Bomben und Granaten geheilt und Cochem präsentiert sich als lebendige Kleinstadt mit reicher historischer Bausubstanz und romantischen Plätzen und Gassen, die jährlich Millionen Gäste aus ganz Europa anzieht.